Bereits seit 1909 hatte der „Verein zur Verschönerung Erlenstegens“ immer wieder die Errichtung einer öffentlichen Badeanstalt angeregt, konnte das Projekt wegen hoher städtischer Auflagen und einer geplanten Regulierung der Pegnitz jedoch jahrelang nicht umsetzen. 1920 war es dann soweit: Der Kneipp-Verein, der Naturheilverein, der Versicherungsverein a.G. sowie der bereits bestehende Verein zur Förderung des Nürnberger Naturgartens schlossen sich zusammen zur „Gesellschaft Naturgarten Erlenstegen – Nürnberger Luft- und Sonnenbad und Erholungsheim GmbH“. Diese nahm die Planungen einer Erholungsstätte für die Nürnberger Bevölkerung auf. Im Vorstand der Gesellschaft, die unter „Ausschaltung jeden kapitalistischen Zweckes“3 der Erholung der Nürnberger Bevölkerung dienen wollte, engagierten sich Bankdirektoren, Ärzte und Rechtsanwälte.
Noch im Jahr ihrer Gründung legte sie die Pläne für eine Badeanstalt mit nach Geschlechtern getrennten Liegewiesen und Kabinen für das Licht- und Luftbad sowie einem Schwimmbad vor. Ein geeignetes Grundstück fand sich mit dem knapp fünf Hektar großen Meisenbach´schen Anwesen an der Günthersbühler Straße. Hier hatte sich eines der ältesten urkundlich erwähnten Anwesen Erlenstegens befunden, auf dessen Grund dann Anfang des 16. Jahrhunderts ein Herrensitz errichtet wurde, der später den Namen „Wölckernschlösschen“ erhielt. Hier lagen auch die beiden Erlenstegener Dorfweiher; an der Stelle des größeren der beiden schwimmen heute die Badenden im großen Becken des Naturgartenbades. Die nach der Errichtung des Bades nicht benötigten Gebäude des einstigen Herrensitzes wurden weiterverpachtet und die dazugehörige Mühle schließlich im Jahr 1930 abgerissen.